Die Kultur hat Verantwortung für Europa.

Diese Worte konstatierte Nele Hertling, in einem Gespräch in Deutschlandfunk. Die deutsche Dramaturgin und derzeitige Vizepräsidentin der Akademie der Künste in Berlin sieht die Kultur nicht rein zum Amüsement der Menschen berufen. "Durch Kultur lässt sich eine andere, eine emotionale Beziehung (...) aufbauen", unter anderem "... zum gemeinsamen Europa ...",[1] so die langjährige Intendantin.

Kultur spielt eine große Rolle für Europa und die europäische Identität. 

Europa nimmt nicht nur in wirtschaftlichen und politischen Räumen global eine wichtige Position ein, sondern auch auch auf kultureller Ebene. Aus der Außenperspektive betrachtet repräsentiert Europa eine starke Einheit, jedoch ist diese bei genauerer Untersuchung schnell anzuzweifeln. Uneinigkeit über eine vermeintliche Gemeinsamkeit, kulturelle, politische und sprachliche Differenzen, Unklarheit über Verantwortungsbereiche genauso wie Solidaritätsansprüche zeigen sich deutlich ab seitens aller Länder. 

Die Ungewissheit, der Mangel an Struktur, Narrativen und Kontaktpunkten führten gerade in den letzten Jahren zu vermehrt nationalen Tendenzen. Populistische Bewegungen erleben einen neuen Aufschwung und der Austritt aus dem gemeinsamen Staatenbund der EU wird für gewisse Staaten immer realer. Umschwünge in diese Richtungen sind nicht zu unterschätzen und es wird Zeit, wieder an der Idee einer Einheit zu arbeiten. "Einigkeit ist unsere Stärke, in der großen weiten Welt, friedlich miteinander leben, das ist das, was wirklich zählt."[2], so formuliert es die pro-europäische Aktivistengruppe Pulse of Europe und bringt einen Kerngedanken auf den Punkt: Einigkeit ist unsere Stärke. 

Ebenso zeichnet dieses Beispiel den zweiten Kerngedanken ab, welchen diese Arbeit verfolgen soll: Gemeinsamer Gesang, eine musikalisch-kulturelle Aktivität, zur Stärkung des Gruppengefühls.